10.12.2020


rbb & Großbaumpflanzung an der NNG
Heute war`s spektakulär! Die Baumschule Lorberg hat die Silberahorne geliefert und wir haben diese eingepflanzt. Der rbb wollte sich das nicht entgehen lassen und ist zum Filmen gekommen. Durch den Mobilkran wurden die Silberahorne auf die Terrasse der Neuen Nationalgalerie an die richtigen Orte gehoben. Danach wurden Sie von uns ausgerichtet und eingepflanzt.
Am 13.12.20 ab 19:30 ist das Spektakel in der Abendschau zu bewundern.
Wer es verpasst hat, hier könnt Ihr das Video erneut schauen.
Danke ans rbb und an die Baumschule Lorberg!

 
Die Bäume für die Terrasse der Neuen Nationalgalerie kommen aus der Baumschule Lorberg in Brandenburg. Dort sind die sieben bis neun Meter hohen Pflanzen zwischen 20 und 25 Jahre gewachsen. Die Silberahorne gehören heute zum Standardangebot, in den 1960er Jahren – zur Eröffnung des Museums – war diese aus Nordamerika stammende Baumart allerdings in Berlin eine Besonderheit.

Glücklicherweise kann dieser Großbaum, den der Architekt Ludwig Mies van der Rohe für die Terrasse ausgewählt hat, gut mit Trockenheit und Hitze umgehen und gehört zu den klimaresistenten Arten. Die Unterseite der Blätter ist behaart, wodurch der Baum vor großer Hitze geschützt ist, die auch durch Rückstrahlung vom Terrassenbelag abgegeben wird.

Das Pflanzbett besteht aus einer Betonwanne, die mit einem Wurzelvlies ausgekleidet und einer Vegetationsschicht aus Erde mit Zusatzstoffen wie Lava oder Ton zur Speicherung von Wasser aufgefüllt wurde. So können sich die Wurzeln dort ausbreiten, ohne den Plattenbelag aus Granit zu beeinträchtigen. Bis zur Sommersonnenwende, also dem 21. Juni 2021, läuft die Probeanwachsphase – am Austrieb zeigt sich dann, ob sich die Bäume gut entwickeln.

Im Sommer dieses Jahres fand eine Bemusterung der Bäume in der Baumschule statt. Dieser Schritt geschah bewusst in einer Jahreszeit, in der die Bäume Laub tragen. Ein gerader Stamm und eine gleichmäßige Baumkrone waren nicht für alle Bäume das ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl. Ein einseitig gewachsener Silberahorn wurde ausgewählt, weil er nun in der Nähe der Skulptur „Vier Vierecke im Geviert“ aus dem Jahr 1969 von George Rickey steht und seine Zweige dem beweglichen Kunstwerk nicht zu nahekommen dürfen. Die präzise Ausrichtung wurde dadurch erleichtert, dass die Bäume mit einem Kran auf die Terrasse gehoben wurden, an dem die Bäume mit Gurten unter den Ballen befestigt waren. Wie bei der gesamten Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie ist auch bei den organischen Elementen auf höchste Präzision geachtet worden.

Text: schmedding.vonmarlin.



Bildnachweis

© Hartmann Ingenieure - IGA2017 Wassergarten
© Hartmann Ingenieure - Großbaumpflanzung Neue Nationalgalerie